Meine Sicht auf Liga Vier (49)

Meine Sicht auf Liga Vier (49)

Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Oberliga Baden-Württemberg wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich

Folge 49: Nach der Hinrunde 2016/2017

Ein halbes Jahr lang vierte Liga. Das vermeintliche Schreckensszenario ist nun seit 15 Spieltagen wöchentlicher Alltag geworden, mit all seinen Vorzügen und Nachteilen. Mit einem Blick auf den Kalender wird es wird daher langsam Zeit, ein Zwischenfazit nach draußen in die Welt zu schicken. Am Ende bleibt es durchaus des Lesers Meinung überlassen, in welche Richtung das Dargelegte geht. Der Verfasser selbst ist jedenfalls nach der Vorrundenleistung des Tabellenvierten noch in einer Art Zwiespalt gefangen, zwischen sehr positiv und einem „na ja, irgendetwas fehlt da noch“.

Doch werfen wir zuerst einen Blick auf die Liga selbst. Das Feld der Auserwählten aus unserem Bundesland gleicht momentan, sehen wir mal von den Heddesheimern Kellerkindern ab, einer erstklassigen Zweiklassengesellschaft. Von Platz fünf an hat praktisch noch kein Team das Ticket für ein weiteres Jahr Oberliga sicher. Die Reihenfolge wechselt dabei ständig. Fast hat es den Anschein, als drehe Woche für Woche das Neunziger-Jahre-Hausfrauenidol und damalige, bekleidungsscheue Schauspieltalent Peter Bond an seinem Glücksrad, um auch jeder Mannschaft die gleiche Chance einzuräumen. Überraschungen sind in diesem Feld an der Tagesordnung, so dass man sich eigentlich gar nicht mehr wirklich überrascht fühlt. Einzig der TV Willstätt will sich für mich nicht so recht in die Gilde des namenlosen Mittelfeldes einreihen. Mit was für Ambitionen sind die Badenser seinerzeit in die Saison gegangen. Sogar Spiele wollte man gewinnen, vielleicht sogar mehr als alle anderen Konkurrenten. Aus dem Sturm im Schwarzwald ist aber nicht mehr als ein warmer Hauch aus der Heißluftdusche geblieben. Praktisch der Fön aus der Ortenau. Warum die besten Saisonspiele fast ausgerechnet gegen die großen Vier aus dem Hut gezaubert wurden, werden die Jungs wohl bis ins Grab der Sommerpause mitnehmen. Der Konkurrenz kanns recht egal sein.

Letztlich hat sich aber ganz klassisch die Spreu vom Weizen getrennt. Dass unsere Abstiegs- und vielleicht ja sogar wieder Aufstiegshelden in der Kategorie Weizen wiederzufinden sind, macht jeden Fan unterhalb der Stiftskirche natürlich froh. Wobei man dies beim Blick auf den Kader auch fast erwarten musste. Im Rückblick darf aber auch festgestellt werden, dass alle Teams in der BWOL ihre Daseinsberechtigung haben. So findet sich eben kaum Fallobst zwischen den qualitativ teils hochwertigen Äpfeln.

Mit nur einem Pünktchen Rückstand auf einen Aufstiegsplatz ist unsere SG natürlich noch voll im Rennen. Jedoch ist zu befürchten, dass die Konkurrenz davor in der zweiten Halbserie gegen die abstiegsbedrohten Mannschaften dahinter kaum noch Federn lässt. Diese Vermutung hat sich gerade in den letzten Wochen in beängstigendem Maße erhärtet. Siege gegen die direkten Mitkonkurrenten sind deshalb umso wichtiger. Schon im Februar bietet sich gegen die „verrückten Hunde“ aus Neuhausen (Respekt an die Marketingabteilung für den Gag, oder war das nun doch ernst gemeint?) dafür die beste Gelegenheit. Jetzt noch unwichtig, aber fast sollte man dabei schon einen Seitenblick auf das Torverhältnis beim direkten Vergleich werfen.

Der Grund, warum der Tabellenvierte aus Herrenberg eben der Tabellenvierte ist, liegt wohl wieder einmal in der Auswärtsstatistik begründet. Wie oft habe ich schon dieses Phänomen ergründen wollen, am Ende musste ich doch immer wieder die Segel streichen oder mangels Farbe zumindest einrollen. Interessant ist auf alle Fälle die Tatsache, dass die vier Auswärtspleiten gegen die Plätze 1-6 errungen wurden. So relativiert sich doch Einiges.

Andererseits kann man aber auch sagen, dass die Cracks vom Markweg gegen die ersten Sechs der Tabelle bei vier Auftritten in der Fremde sagenhafte 0:8 Punkte eingefahren haben. Auch dieser Blick sei gestattet. Eine solche Bilanz hat keine der anderen drei Aufstiegsanwärter vorzuweisen. Gerade unterwegs fehlt aber oftmals der beruhigende Reiseleiter, der in brenzligen Situationen die Fahne der Reisegruppe beziehungsweise den Kopf in die Höhe streckt.

Das ändert natürlich nichts daran, dass unsere SG zweifellos den stärksten Rückraum der Liga stellt. Nicht selten degradieren die drei Kanoniere ihre Gegenspieler zur Untätigkeit wie preußische Landfrauen in der Erntepause. Dies zeigt sich vor allem in den fast ständig stattfindenden Heimfestspielen. Ein Fakt, der mir persönlich in Zusammenhang mit dem auf dem oberen Level agierenden Torhüterduo den nötigen Optimismus für die Rückrunde gibt. Trotzdem kann ich mich manchmal des eigenartigen Gefühls nicht erwehren, es wäre irgendwie noch mehr drin gewesen. Aber vielleicht ist das auch nur Meckern auf hohem Niveau. Auf alle Fälle werden wir Anfang Februar schlauer sein, wenn unter anderem die Spiele in Willstätt und zuhause gegen Neuhausen absolviert sind. Werden beide Partien gewonnen, werden die Jungs ein gewichtiges Wort um die Berechtigung zur Dritten Liga mitreden können. Bei zwei Niederlagen in gerade diesen Spielen allerdings dürften die Planungen aber eventuell in eine andere Richtung gehen.

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