Die 70er – Erfolgreich in die Landesliga

(1972 - 1976)

"Edi" und seine "Jungs" 1970

"Edi" und seine "Jungs" 1970

Von links, kniend: Erwin Mützel, Walter Katz, Dieter Däuble, Friedel Stötzer, Martin Rau, Helmut Aichele, Bernhard Reichert; stehend: Jugendleiter Gert Schäfer, Dieter Kienzle, Roland Hörmann, Dieter Ulmer, Ernst Mützel, Walter Egeler, Helmut Eipperle, Trainer Eduard Mützel

Im sportlichen Jahr 1970 war der TV Haslach erfolgreich, die 1. Mannschaft errang überraschend die Kreismeisterschaft im Großfeld. Ein noch erfolgreicheres Jahr feierte die A-Jugend in der Großfeldrunde. Nach der Erringung des Kreismeistertitels nahm die Mannschaft an der Württ. Meisterschaft teil.

In schweren Spielen kämpfte sich die A-Jugend bis ins Finale vor Am 11.Oktober 1970 war das Endspiel in Köngen gegen einen so renommierten Gegner wie FA Göppingen. In einem an Dramatik nicht zu überbietenden Spiel verloren unsere Jungen mit knapp mit 17. Die Väter des Erfolges waren die Betreuer Eduard Mützel und Erwin Ulmer sowie Jugendleiter Gerd Schäfer. Natürlich ließ man es sich nicht nehmen, in einer Meisterschaftsfeier diesen 2. Platz entsprechend zu feiern. Einschneidende

Änderungen in der Vereinsführung prägten die GV 1971. In geheimer Wahl wurde Reinhold Hirth zum neuen Vorstand gewählt. Auch Abteilungsleiter Heinz Kummer wollte nach 14jährigerTätigkeit nicht mehr weitermachen. Sein Nachfolger wurde Hugo Götzel, ansonsten blieb alles beim Alten. Erfreulich war die stets steigende Zahl von Mitgliedern, bei dieser Versammlung waren es 192. Mit einer Wette zwischen altem und neuem Vorstand, es soll sich um 50 Flaschen Wein gehandelt haben, wurde die Generalversammlung beschlossen.

Kreismeister Gro-feld 1972

Kreismeister Gro-feld 1972

Von links, stehend: Klaus Pflugfelder, Herbert Lohrer, Ernst Mützel, Helmut Eipperle, Roland Hörmann, Dieter Ulmer, Karl Dürr, Heinz Däuble; kniend: Walter Egeler, Eduard Mützel, Friedel Stötzer, Dieter Kienzle, Eugen Wagner, Erwin Ulmer

Ein erneuter Wechsel in der Bewirtung des Sportheims hatte sich vollzogen. Familie Dauth übernahm das Sportheim und zum ersten Mal trat der TV Haslach als Verpächter auf. Das traditionelle Kleinfeldpokalturnier des TV Haslach gewann Nürtingen vor dem TV Haslach. Eduard Mützel hörte aus beruflichen Gründen als Trainer der Aktiven auf, sein Amt übernahm Erwin Ulmer. Einmal mehr hatte unsere A-Jugend den Kreismeistertitel im Großfeld errungen, bei einer kleinen Feier wurde die Mannschaft entsprechend geehrt. Bei der GV 1972 wurde Klaus Pflugfelder zum neuen Abteilungsleiter gewählt. Dieses Jahr war wiederum sehr erfolgreich, sowohl bei den Aktiven als auch bei der Jugend wurde der Kreismeistertitel errungen. Die A-Jugend spielte anschließend um die Württ. Meisterschaft und erreichte nach spannenden Spielen einen beachtlichen 3. Platz im HVW. Die Feldrunde war nicht weniger erfolgreich, auch hier erreichten Männer und A-Jugend den Kreismeistertitel.

Eine Besonderheit am Rande, unser Jugendauswahlspieler Erwin Mützel wurde vom DHB zum Besuch des olympischen Handballturniers nach München eingeladen.

Die A-Jugend nach einem schweinisch erfolgreichen Turnier in Wangen/Allgäu

Die A-Jugend nach einem schweinisch erfolgreichen Turnier in Wangen/Allgäu

Zum ersten Mal gewannen wir unser eigenes Wanderpokalturnier in überlegener Manier. Die nicht mehr zeitgemäße Satzung wurde überarbeitet und nach ausführlicher Diskussion bei der nächsten Generalversammlung verabschiedet. Der neue Jugendleiter hieß Kurt Wagner. Die Kreismeisterschaft, mittlerweile ein Abonnement des TV, war diesmal für Aktive und Jugend von großer Bedeutung. Die A-Jugend fuhr am Sonntagmorgen, dem 4. März 1973 mit einer großen Anhängerschar und voller Erwartungen zum Endspiel um die Württ. Meisterschaft nach Nürtingen. Der Gegner war Oßweil. Gemessen an den vergangenen Leistungen, die bis zum Einzug ins Endspiel erbracht wurden, war das große Ziel durchaus im Bereich des Möglichen. Doch wie so oft kam es ganz anders, die Jugendlichen mussten den Platz als 2. Sieger verlassen.

Ein kleiner Wehrmutstropfen am Rande, der erfolgreichste Spieler Erwin (Stoffel) Mützel, mittlerweile zum Jugendnationalspieler avanciert, verließ kurz darauf den Verein, um in der höherklassigeren Mannschaft von Oßweil sein Glück zu versuchen. Unsere 1. Mannschaft bestritt als Kreismeister Aufstiegsspiele zur Bezirksliga. Die beiden ersten Spiele gegen Neckarsulm gingen zwar insgesamt verloren, aber in einem weiteren Vor- und Rückspiel bezwangen wir die Mannschaft aus Vöhringen in einem an Spannung nicht mehr zu überbietenden Krimi letztendlich mit einem Tor und stiegen somit zum ersten Mal in die Hallenbezirksliga auf.

Ausschusssitzung am 20.3.1973: Das war die Geburtsstunde des Frauenhandball beim TV Haslach (Mehr dazu im Ksten rechts...). Erste Frauenwartin mit Sitz im Ausschuss wurde 1975 Nelly Schäfer.

Nach 15jähriger Tätigkeit als 2. Vorstand stellte sich Wilhelm Kohler nicht mehr zur Wahl, neuer Vize wurde Heinz Däuble. Im sportlichen Bereich erreichte unsere 1. Mannschaft in der im einen weiteren sportlichen Höhepunkt. Ohne einen Punkt abzugeben stiegen wir in die Landesliga auf. Der Verein ließ es sich nicht nehmen mit einer Feier den Erfolg entsprechend zu honorieren. Eine kleine Geschichte am Rande, zum A-Jugendturnier des TV Haslach TSG Stuttgart eine Mannschaft. Ohne ersichtlichen Grund ist sie zum Turnier nicht erschienen. Eine Meldung an das Verbandsschiedsgericht ergab, dass der damalige Jugendleiter der TSG Stuttgart, Peter Kiener (später Trainer der ersten Männermannschaft und noch später erster Vorsitzender des TV Haslach, Anm. d. Red.), bei einer Stellungnahme angab die Turnierunterlagen nicht erhalten zu haben.

Meister Bezirksliga 1976 und Aufsteiger in die Landesliga

Meister Bezirksliga 1976 und Aufsteiger in die Landesliga

Von links, kniend: Bernhard Reichert, Helmut Aichele, Dieter Kienzle, Erwin Mützel, Ewald Hirneise; stehend Ernst Mützel, Walter Egeler, Dieter Ulmer, Herbert Lohrer, Friedel Stötzer, Dieter Däuble, Roland Hörmann, Trainer Dieter Sievert

Neuer Trainer der Aktiven war Dieter Sievert aus Horb und neuer Sportheimwirt war Manfred Jesser. Die Feldrunde, zum ersten Mal Landesliga, war sehr erfolgreich. Erst im Entscheidungsspiel auf neutralem Platz in Schönaich gegen Gaißburg, mussten wir uns im um die Meisterschaft geschlagen geben. Ein Schiedsrichter, der ein Großfeldspiel gepfiffen hatte und der in einer Bierbrauerei beschäftigt war, lud uns spontan nach Spielende zu einem nach Sulzbach ein. Natürlich war eine Brauereibesichtigung inbegriffen. Es wird erzählt, dass nach dem Handballspiel sehr viel Bier vernichtet werden musste.

1976 ist der Mitgliederstand auf 287 angewachsen und es wurde bei der GV festgestellt, dass unser Sportheim doch allmählich zu klein wird. Besonders erfolgreich war unsere 1. Mannschaft. Mit 34:2 Punkten wurden wir Bezirksligameister in der Halle und waren somit in die Landesliga aufgestiegen. Bei einem Empfang im Rathaus wurde die erfolgreiche Mannschaft durch den Oberbürgermeister Schroth und die zahlreich erschienenen Gemeinderäte begrüßt.

Das Meisterteam zu Gast beim Oberbürgermeister

Das Meisterteam zu Gast beim Oberbürgermeister

Der OB lies es sich nicht nehmen alle Aktiven und Funktionäre zu einem Essen ins Sportheim einzuladen. In diesem Jahr wurde die Längenholzhalle eingeweiht und zusammen mit dem VfL Herrenberg richteten wir ein internationales Handballturnier in der neuen Halle aus. Teilnehmer waren u. a. FA Göppingen, Medv. Zagreb, Herrenberg und Haslach. Die Spiele selbst wurden zu einer Werbung für den Handballsport. Vorstand Reinhold Hirth gab bei einer Ausschusssitzung bekannt, dass die Vereinsförderung durch die Stadt Herrenberg nunmehr beschlossene Sache sei. Das im Jahre 1963 erstellte Sportheim erwies sich im Laufe der Zeit als zu klein, zählte der Verein doch inzwischen 340 Mitglieder. Also beschloss man Anfang 1977 eine Sportheimerweiterung mit gleichzeitiger Unterkellerung für Dusch- und Umkleideräume sowie eine Bar für besondere Feiern

Außerdem veranstaltete der TV in diesem Jahr seine erste Hocketse rund um die Kirche und das Rathaus, bei Zwiebelkuchen und Haslacher Hohenastheimer aus verschiedenen Spezialkellereien. Der erste Vorsitzende, Reinhold Hirth, formulierte dazu die Einladung in Versform.

Diese Veranstaltung sollte zu einer traditionellen Einrichtung werden. Sportlich gesehen war das Jahr 1977 weniger von Erfolg gekrönt. Die Männer hatten Probleme, sich in der Landesliga zu halten. Die Frauenmannschaft begnügte sich mit einem Mittelplatz in der Kreisklasse 2. Lediglich die A-Jugend konnte unter ihrem Trainer Stoffel eine Meisterschaft in der Feldrunde erringen, die Aufstiegsspiele für die Verbandsliga wurden leider verloren. Der weibliche Nachwuchs formierte sich; außer einer A- und B-Jugend begann eine C-Jugendmannschaft sich auf das Handballspiel vorzubereiten.

Aus dem Schriftfüherbuch:

Bei einer Ausschusssitzung am 20.3.1973 stellte Abteilungsleiter Pflugfelder den Antrag zur Gründung einer Frauenhandballmannschaft.
Dies kam sehr überraschend für den Ausschuss und der Antrag fand zuerst nicht bei allen Ausschussmitgliedern Zustimmung. Es wurden Bedenken geäußert, dass dies eine Eintagsfliege sein könnte, da bei Frauen und Mädchen doch ein größerer Verschleiß in mehrerer Hinsicht eintreten könnte.
Da aber 12 Unterschriften von interessierten Damen vorlagen, kam die Vorstandschaft nicht umhin, wenn auch mit gemischten Gefühlen, diesem Antrag zuzustimmen.

Von links, hintere Reihe: Annemarie Rott, Christa Lahr, Ursula Hörmann, Lizzi Friedrich, Gertrud Lohrer; vordere Reihe: Erika Böhme, Friedel Eisseler, Nelly Schäfer, Anne Kienzle, Gertraude Olderdissen.
Unser Foto zeigt übrigens nicht das allererste Damenteam. Eines der ältesten Bilder, die wir auftreiben konnten, ist es jedenfalls.

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