Meine Sicht auf Liga Vier (56)

Meine Sicht auf Liga Vier (56)

Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Oberliga Baden-Württemberg wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich

Folge 56: Ein letzter Abgesang

Vor über zehn Jahren erschien zum ersten Mal ein literarisches Konstrukt mit Bezug zum Handball in der Gäustadt. Es sollte ein Kontra zum investigativen, hochwertigen Journalismus werden, ganz ohne Nähe zum Niveau. Kaum jemand hat sich damals vorstellen können, dass sich die Kolumne oder Glosse oder doch Posse (?) jetzt doch über elf Jahre halten könnte. Allerdings ist es nun langsam an der Zeit, nach über zwölf ereignisreichen Jahren Adieu zu sagen.

Was damals niemand noch ahnen konnte: Mit messerscharfen Analysen und Vorhersagen war Erhard VerWunderlich seiner Zeit immer weit voraus. Unvergessen gleich die erste Folge, als der Zweitligaaufstieg praktisch schon vor Saisonbeginn öffentlich verkündet wurde. Dass in den letzten dreizehn Jahren auch stets die Akteure unseres Herrenbergers Handballflagschiffes fair und kompetent im eigenen 7- prozentigen Körperfett einzeln gebraten und gewendet wurden, war natürlich einerseits gut, andererseits aber auch unbedingt erforderlich.

Allerdings hat sich der andersdenkende Analytiker zuletzt auch ein wenig rar gemacht. Auch ihn haben die letzten vierzehn Jahre des Schreibens wohl etwas müde gemacht. Nicht körperlich, aber irgendwann legt sich jede Kunstfigur einmal zur Ruhe. Jetzt, nach fünfzehn Jahren, ist der letzte Drops gelutscht, durch die FFP2 Maske hindurch. Dass ausgerechnet jetzt die Saison mittendrin zu Ende ging, macht die Sache dann noch etwas runder, ist aber mehr oder weniger Zufall. Aber seien wir ehrlich, es gibt nur wenig Serien, die ebenso über sechzehn Jahre überleben konnten.

Wahrscheinlich erblickt eines Tages eine neue literarische Figur das Licht der Welt, die sich dann mit neuer Kraft und spitzer Feder ins Getümmel wirft. Vielleicht dann auch über siebzehn Jahre lang wie Erhard VerWunderlich.

Und vielleicht kann sich diese Figur dann einer ebenso treuen Leserschaft erfreuen. Und dann auch wieder über volle achtzehn Jahre.

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