Meine Sicht auf Liga Drei (4)


Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Handball-Regionalliga Süd wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich
Folge 4: nach dem 12. Spieltag

Stell Dir vor, es ist Handball, und keiner geht hin. Als am vorletzten Sonntag in der Schwetzinger Nordstadthalle das Regionalliga- Match zwischen der gastgebenden SG und der aus dem Gäu angepfiffen wurde, wollten dies gerade mal dreihundert Besucher sehen. Jetzt war aber etwa nicht so, dass zur gleichen Zeit der FC Bayern München in der Stadt weilte oder der Papst eine Audienz gab, was ein derartiges Desinteresse noch nachvollziehbar gemacht hätte. Nein, es gibt in der Regionalliga halt Spielstätten, die genauso viel Enthusiasten anziehen wie eine Morgenandacht auf Bibel TV. So auch zum Beispiel in Pirna und Kronau, wo auch nur relativ wenige Menschen bereit sind, für ein Handballspiel Geld auszugeben.
Motivationsfördernd ist dies sicherlich nicht für die Spieler. Dass zweite Mannschaften von Profiklubs meist nur wenige Zuschauer auf die heimischen Traversen locken können, ist ja nun so neu nicht. Wobei es auch hier Ausnahmen gibt, wenn man sieht, dass die Bundesligareserve des HBW aus Balingen seine Heimspiele vor durchschnittlich 700 Zuschauern austrägt. Aber erstaunlich ist die Tatsache, dass einerseits in Schwetzingen jahrelange Zweitligahandballkost geboten wurde, und dies auch in Pirna angestrebt wird, aber dies andererseits kaum jemanden interessiert. Aber zum Glück ist das ja nur die halbe Wahrheit.

Stell Dir vor, es ist Handball und jeder geht hin. Bei vielen Vereinen der Regionalliga Süd boomt es geradezu. Dies hat übrigens nicht immer nur etwas mit der Platzierung der heimischen Lieblinge zu tun. Kampf und Leidenschaft werden genauso belohnt wie der Sieg, wie man an den Zuschauerzahlen in Konstanz und Rimpar unschwer erkennen kann, wo rein sportlich gesehen im Moment meist Schmalhans der Küchenmeister ist. Ein großes Interesse aus dem Umfeld, was sich in vollen Hallen niederschlägt, führt aber auch oft zwangsläufig zu besseren Leistungen auf dem Parkett. Über die Diskrepanz bei Heim- und Auswärtsspielen wurde schon viel geschrieben. Auch gestandene Spieler selbst werden nicht immer wissen, warum im Heimspiel ein Wurf manchmal genau ins Dreieck passt und eine Woche später der selbe Versuch in fremder Halle den Putz von der Hallenwand bröckeln lässt. Aber gerade das ist es ja, was wir wollen. Als Zuschauer wollen wir Kampf und Dramatik, wollen, natürlich auf faire Weise, direkt darauf Einfluss nehmen, dass der Gegner aus der Halle geworfen wird. Als Spieler wiederum will ich angefeuert werden, meine Leistung soll honoriert werden. Und wenn an manchen Trainingstagen der Blick liebevoll zum Trainer geht, weil er gerade liebevoll das Pensum erhöht, weiß der ballwerfende Athlet spätestens am Wochenende, wenn er, wie diese Saison schon in Söflingen und Balingen geschehen, vor über eintausend Besuchern spielen darf, warum er das alles auf sich nimmt.

So wird es auch am Donnerstag mit Sicherheit in Balingen sein, wenn eine Karawane aus Herrenberg Richtung Alb aufbricht, um dem vorläufigen Showdown zwischen der HBW und der SGH2Ku mitzuerleben. Einen Vorgeschmack darauf gab es schon mal am Wochenende, als die SG in einem Herrenberger Hexenkessel die Lok aus Pirna entgleisen ließ. Auf alle Fälle hätten sich beide Mannschaften eine große Kulisse durch ihre konstant guten Leistungen im ersten Saisondrittel hochverdient, was im Umkehrschluss nicht zuletzt den eigenen Fans zu verdanken ist. Ärgerlich für viele Anhänger ist wohl nur, dass solch ein Gipfel mitten in der Woche angepfiffen werden muss. Übrigens: am vorletzten Wochenende waren auch mal "nur" 300 Zuschauer, wie in Schwetzingen, beim Handball in der Herrenberger Markweghalle die zweite Mannschaft spielte gerade in der Landesliga

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