Meine Sicht auf Liga Drei (21)

Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Dritte Liga Süd wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich
Folge 21: Nach der ersten Halbserie

Gemeinhin werden erst an Silvester die Raketen gezündet und es wird mit Krachern und Böllern um sich geworfen. Meist wird dies auch in einer positiven Stimmung getan. Man freut sich ja schließlich auf das Kommende. Einen Kracher der ganz besonderen Art gab es im Handball-Gäu allerdings schon zehn Tage früher. Ein Kracher, der wohl auch nicht unbedingt eine positive Stimmung erzeugen dürfte. Die Rede ist vom angekündigten Abschied des Übungsleiters der SG H2Ku zum Saisonende.

Was auf den ersten Blick total überraschend und spektakulär aussieht, ist beim genaueren Hinsehen aber vielleicht auch nur die logische Folge einer rasanten Entwicklung, vor allem des Trainers, die so nicht vorhersehbar war. Als Axel Kromer vor nunmehr zweieinhalb Jahren seine erste Trainerstation antrat, bei der er ausgewachsene Handballspieler quälen durfte, hat wohl niemand erwartet, dass er die Grundveste der Markweghalle ein knappes Jahr später zum Erschüttern bringen würde. Ein Trainer ohne wirkliche Erfahrung im Männerbereich, gepaart mit einem Kader, der zwar gut war, aber die Titanic auch nicht vor dem Untergehen gerettet hätte, ließen eine gute Runde, aber beileibe nicht die Meisterschaft in der Regionalliga erwarten.

Die Entscheidungsträger der SG hatten sich natürlich mit der Kromer-Verpflichtung etwas gedacht. Vielleicht auch aus der guten Erfahrung mit dessen Vorgänger Thilo Burkert, der auch damals ohne Regionalligaerfahrung nach Herrenberg kam und mehr als nur gute Arbeit geleistet hat. Was Diesem damals ganz knapp nicht vergönnt war, nämlich die Feier auf dem Rathausbalkon, schaffte Axel Kromer dann zwei Jahre später mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga. Beiden Erfolgstrainern war aber eines gemeinsam. Sowohl Burkert als auch Kromer gelten weithin als sehr zielstrebig und ehrgeizig. Natürlich dann auch mit der Konsequenz: ganz oder gar nicht. Für Burkert war einst der persönliche Aufwand zu groß, um seinem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Auch bei Kromer, wenn auch im umgekehrten Sinne, hielten seine Wünsche und sein Ehrgeiz wohl letzten Endes nicht mehr Schritt mit den Möglichkeiten, die von der Spielgemeinschaft aus Haslach, Herrenberg und Kuppingen ermöglicht werden könnten. Mit einer unnachgiebigen Geradlinigkeit zog und zieht er seine Vorstellungen durch. Letztendlich ist es wohl wie bei einem Wettlauf: der Trainer geht mit Siebenmeilenstiefeln seinen Zielen nach, der Verein geht den Weg der kleinen Schritte.

Dass dies nicht verkehrt sein muss, beweisen die negativen Meldungen eine Klasse höher, wo die HSG Düsseldorf nach der Insolvenz ihre letzte Saison unter dem Namen spielt. Die Fusion mit dem ebenfalls in der letzten Saison pleite gegangenen DHC Rheinland zur kommenden Saison geht wohl nach der Rechnung Schulden mal Schulden ergibt Guthaben.
Aber zurück zum Tagesgeschäft. Dass Axel Kromer etwas Neues sucht, steht ihm durchaus zu und ist zu respektieren. Schließlich hat er alles erreicht, was derzeit wohl mit der SG erreichbar ist. Und das ist beileibe nicht wenig. Außerdem geht er als bis dato erfolgreichster Trainer in die SG- Geschichte ein. Und dass ihm der Weggang nicht unbedingt leicht fällt, darf man auch glauben. Schließlich gab ihm die Vereinsführung vor zweieinhalb Jahren mit der Verpflichtung mächtig viel Vorschusslorbeeren mit auf den Weg durch die zugigen Drittligahallen.

Es gilt nun, einen würdigen und kompetenten Nachfolger zu finden. Einerseits ganz schwierig, denn die Fußstapfen, die der Mössinger hinterlässt, sind schon relativ gewaltig. Andererseits wiederum aber auch ganz einfach, denn die Richtung ist durch beide Trainer vorher schon mal vorgegeben. Ein anderes als das bewegungsfreudige Angriffs- und Abwehrspiel der Ballstrategen aus der Markweghalle würde wohl zwangsläufig zum Fiasko führen. Wünschen wir Axel Kromer also viel Erfolg bis Juni in Herrenberg und ab Juli, wo auch immer. Zu wünschen ist der SG aber auch, dass die Zeit kommt, einem Trainer mit Träumen und Visionen seine Wünsche erfüllen zu können. Aber welcher Verein kann das schon

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