Meine Sicht auf Liga Drei (23)

Meine Sicht auf Liga Drei (23)

Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Dritte Liga Süd wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich
Folge 23: Nach dem 22. Spieltag

Ein Mann spaltet die Nation. Nun gut, vielleicht nicht die ganze Nation, aber zumindest ein ganzes Handballdorf. Die Rede ist vom zweiten Mann im Tor der SG H2Ku. Ohne eigenes Zutun und mit Sicherheit ohne sein Wohlwollen liefert er den Zündstoff zu einer Diskussion, die den momentanen Zustand der Spielgemeinschaft offenlegt.

Die Rede ist vom Vertrag oder besser gesagt vom Nicht-Vertrag für die kommende Saison des Haslachers. Dass einige Verträge für das nächste Jahr keine Verlängerung erhielten, war lange klar. Spieler, die ihre Leistung durchaus erbrachten, passten nicht mehr ins sportliche und vielleicht auch wirtschaftliche Konzept. Beim Goalie sieht die Sache aber nun etwas anders aus. Seit Kindesbeinen rannte er quasi vom Kindergarten mit der Brotbüchse um den Hals zur Sporthalle. Wahrscheinlich hat er auch die Mitgliedsnummer eins bei der SG- Gründung erhalten. Er gilt eigentlich als das Sinnbild der neuen Ausrichtung des SG-Images, Spieler aus der eigenen Region in die Mannschaft einzubinden. Die Zuschauer schätzten diese Loyalität, die heutzutage genauso selten ist wie die komplette Amtszeit eines Bundespräsidenten.

Dass nun ausgerechnet er selbst das Opfer der neuen Ausrichtung ist, hat natürlich auch darin seine Ursache, dass dieses Konzept nicht unmaßgeblich den wirtschaftlichen Gegebenheiten geschuldet ist, sprich, es fehlt am Geld. Das ist natürlich nur ein schwacher Trost für den Torhüter, der sportlich gerne im Gäu geblieben wäre. Für den zahlenden Handballfreund auf den Zuschauerrängen, der nun hoffte, mit der durchaus umstrittenen Namensänderung zur neuen, laufenden Spielzeit kämen wenigstens finanzielle Mehreinnahmen in die nicht gerade gut bestückten Kassen, stellt dies nun eine Ernüchterung dar. Wobei die zumindest namentliche Orientierung zur großen Kreisstadt sicherlich nachvollziehbare Gründe hatte. Um Geldgeber auch aus größerer Entfernung anzulocken und auch den Verein weitläufig bekannt zu machen, waren die dörflichen Mitbringsel Haslach und Kuppingen aus Sicht der Verantwortlichen wohl eher hinderlich. Die beiden Orte sind über die Bezirksgrenzen hinaus wohl genauso unbekannt wie ein Friseur in der Kelly-Family und deshalb uninteressant für Sponsoren. Sagen die Experten. Ob mit alten Namen mehr Spielraum in der Geldbörse wäre, ist aber auch zumindest diskussionswürdig.

Aber das nur am Rande. Der Volkszorn ist also einerseits schon nachzuvollziehen. Dass es an der Weiterbeschäftigung gerade einer der verbliebenen Leitfiguren der SG- Vergangenheit hapern soll, will und kann der Handballfan nicht verstehen. Andererseits gibt es auch noch einen anderen Aspekt, den einige Andere auch verstehen. Der Etat für die neue Saison dürfte so spitz auf Kante genäht sein, dass es um jeden Euro geht, den man eigentlich mehr als dreimal umdrehen müsste, bevor man ihn dann doch nicht ausgibt. Da es aber auch laufende Verträge gibt, die unanfechtbar sind, musste man da ins Minus kalkulieren, wo es möglich war. Eben bei einem dritten Torhüter oder auch einem Torwarttrainer. Leichtgefallen ist das der Chefetage sicher nicht. Warum auch. In Handballkreisen, das sollte auch einmal erwähnt werden, hat die SG einen sehr guten Ruf in punkto Zahlungsmoral zu verlieren. Insgesamt geht es vor allem darum, dauerhaft die dritte Liga zu erhalten, was ja auch nicht die schlechteste Idee ist.

Eine Gehaltskürzung des Torhüters kommt wohl übrigens auch nicht infrage. Wahrscheinlich wüsste er dann nicht, wohin er das Geld überweisen muss, damit er bei der SG spielen darf. Vielleicht findet sich ja doch noch ein Sponsor, der sein finanzielles Engagement nach oben überdenkt, damit eine echte Identifikationsfigur dem Verein doch noch erhalten bleibt und keines der ihm vorliegenden Angebote in der Fremde annimmt. Im besten Falle sollten alle Haslacher nur noch innerorts tanken und ihre Autos reparieren lassen. Dann könnte mit dem gesteigerten Umsatz die betreffende Firma ihre Sponsorenbeiträge erhöhen. Aber das ist dann wirklich nur Ironie.
Einig sind sich wohl aber alle: Für die SG ist der Abgang von Markus Eipperle ein mehr als herber Verlust. Sportlich und menschlich. Diesmal ganz ohne Ironie...

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