Meine Sicht auf Liga Drei (45)
Meine Sicht auf Liga Drei (45)
Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Dritte Liga Süd wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich
Folge 45: Vor dem 15. Spieltag 2015/2016
Einmal SG, immer SG. Dass Aktive ab und an für ihre Mannschaft bis zum letzten Schweißtropfen kämpfen und während ihrer Karriere alles für ihren Verein geben, ist ebenso bekannt wie selten und verdient größtes Lob von allen Seiten. Dass dieses Engagement aber zuweilen darüber hinaus geht, bewies ein ehemaliger Torwart des langjährigen Drittligisten aus Haslach und Herrenberg und Kuppingen im Frühwinter dieses Jahres und im Spätherbst seiner Karriere.
Um die Konkurrenten unserer Spielergemeinschaft nicht allzu oft oder gleich gar nicht gewinnen zu lassen, schleuste sich jener ehemalige Aktive, nennen wir ihn einfach Tabios Borthald, inkognito in einen nicht näher zu nennenden Verein in die Nähe von Oppenweiler oder auch Backnang ein. Ein wenig Zureden vom Herrn Blumenschein und Anderen war wohl sicher auch dabei. Der Plan war ebenso einfach wie genial. Man(n) verhelfe dem ohnehin weit vorne stehenden Aufsteiger zu weiteren Siegen vor allem gegen Mannschaften, die der SG im Abstiegskampf gefährlich werden könnten.
Nun ja, fast ist der Plan aufgegangen, bis auf die Siege eben. Der Verein oberhalb Stuttgarts steht nach sechs Spielen unseres Torwarts und zeitgleichen sechs Niederlagen in Folge plötzlich selbst zumindest bis zu den Fußgelenken im Abstiegssumpf. Dass unser Oldie daran die geringste Schuld traf, wenn ihm die Bälle ums schüttere Haar flogen, dürfte jedem klar sein, der etwas vom Handball versteht. Leider versteht eben nicht jeder etwas vom Handball. Hoffentlich nur starten die Oppenweiler im Januar nun nicht eine Siegesserie, wenn der Keeper samstags anstatt frustriert im Tor wieder vor dem heimischen Kamin sitzt und der Schweiß nur noch wegen der Ziehung der Lottozahlen fließt. Dann könnte der Laie dann wirklich noch die falschen Schlüsse ziehen. Unter Umständen spielt er ja dann aber auch schon bei einem anderen Konkurrenten, der (noch) oben steht.
Vielleicht aber brauchen unsere Jungs ja gar keine fremde Schützenhilfe im Abstiegskampf. Der Sieg in Pfullingen beim Bezirksderby ließ zumindest von der Atmosphäre Erinnerungen an frühere Spiele in Erlangen, Friedberg oder gegen den TV Bittenfeld in der Porsche-Arena aufkommen. Mit dem Unterschied, dass diese Spiele damals alle verloren gingen. Der Pfullingen-Sieg und der letzte Streich gegen die Kronauer Reservelöwen allerdings bringt den Fans wieder einmal Hoffnung im Klassenerhaltskampf und mich in eine arge Schreibblockade. Dabei war doch alles schon so schön angerichtet: Keine Abwehr - keine Punkte, Masochist kauft 2 Heimspiel-Tickets der SG H2Ku für sich alleine, oder Dauerkartenverkauf für Oberligasaison beginnt schon im Januar, lauteten nur einige der vorbereiteten Schlagzeilen.
Trotzdem dürfen und müssen vor der Weihnachtspause noch einige Punkte eingesammelt werden, um das zarte Pflänzchen Hoffnung, dass sich an den Wänden der hochmodernen Umkleideräume der Markweghalle empor schlängelt, nicht schon im Ansatz verwelken zu lassen. Die Gegnerschaft aus Leutershausen und Horkheim kommt da wohl auch gerade recht, wenn man einmal seriöse Quervergleiche zu Rate zieht. Schließlich haben die Roten Teufel aus Leutershausen das letzte Auswärtsspiel in Konstanz verloren. Genau da, wo unsere Jungs in der letzten Saison einen Pflichtsieg landeten. Und Horkheim, die gegen Großsachsen zuletzt in eigener Halle unterlagen, dürften doch auch kein Problem für die Haslacher sein. Schließlich haben unsere sportlichen Stehaufmännchen ihr Heimspiel wiederum gegen Großsachsen klar gewonnen.
Sollten allerdings beide Spiele verloren gehen, liegen die Schlagzeilen auf alle Fälle schon einmal bereit. Siehe oben.