Meine Sicht auf Liga Zwei (17)
Einen gnadenlos subjektiven, aber nicht allzu ernst nehmenden Blick auf die Zweite Bundesliga Süd wagt Sportskanone Erhard VerWunderlich
Folge 17: nach dem Ende der Saison
Das war es nun also. Die Zweitligasaison ist beendet und hat einen relativ erwarteten Verlauf genommen. Über den Fakt, ob das nun aus Sicht der SG H2Ku gut oder schlecht ist, lässt sich wahrlich philosophieren. Einerseits ist es natürlich immer schlecht, wenn man die Klasse nicht halten kann. Jeder Sportler und auch jeder Fan will sich natürlich immer im Glanze der höchstmöglichen Liga sonnen.
Andererseits war es letztlich relativ unmöglich, unter den gegebenen Umständen viel mehr, sprich einen Platz in der zweithöchsten, nun eingleisigen Liga zu ergattern. Wenn man betrachtet, dass zum Beispiel Mannschaften wie Aue oder Coburg, die über den Etat der Haslacher nur müde gelächelt haben werden, nun grandios auf der Strecke geblieben sind, hat man in hiesigen Gremien wohl alles richtig gemacht. Sicherlich wäre auch Axel Kromer im vergangenen Sommer gerne mit dem Einkaufswagen durch den Spielersupermarkt gegangen und hätte mit einem Lächeln die Sonderangebote ignoriert. Aber das hat die SG- Schatulle nun mal nicht hergegeben.
Und so machte man aus der Not eine Tugend und vertraute den eigenen Aufstiegshelden. Nicht wenige im Umfeld sahen die einheimischen Lieblinge im Wettkampf schon ganz ans Ende der Nahrungskette gesetzt. Und auch den Spielern dürfte von Anfang an klar gewesen sein, dass feuchtfröhliche Feiern in fußpilzgarantierten Nasszellen diverser Umkleidekabinen nun nicht mehr die Regel sein würden. Aber im Laufe des Jahres hat sich die Mannschaft tatsächlich so etwas wie Respekt in der Liga erspielt. Anfangs wurde nur die angeblich überharte Spielweise moniert. Im Verlaufe der Saison wandelte sich das aber immer weiter in der Berichterstattung von aggressiver Abwehrarbeit bis zum am Ende schnellen und variablen Angriffsspiel. Neben der Leistung der Spieler natürlich auch ein Verdienst vom Coach. Axel Kromer hat es geschafft, jeden Spieler jeden Tag ein wenig besser zu machen. Und das ganz ohne Buddhas und Ruhezonen auf und in der Markweghalle. Ich habe nachgeschaut.
So darf man das vergangene Jahr durch und durch als gelungene Veranstaltung betrachten. Vielleicht erlauben es ja die Strukturen und Sponsoren eines Tages, wieder an die Tür zur zweiten Liga anzuklopfen. Momentan scheint aber die neue dritte Liga das richtige Becken zum Austoben zu sein. Ob man dann den Hecht im Karpfenteich spielen wird, muss sich dann noch zeigen. Unattraktiver als die zweite Bundesliga wird es aber mit Sicherheit nicht werden. Nicht zuletzt werden die beiden Aufsteiger Neuhausen/Filder und Stuttgarter Kickers für reichlich Belebung sorgen. Schade eigentlich nur, dass die Derbys gegen Bietigheim, Bittenfeld und Neuhausen/Erms im kommenden Spieljahr wegfallen werden. Aber leider haben die drei Vereine nur wenig Solidarität geleistet und wollten partout nicht in der dritten Liga spielen. Trotzdem an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an unsere Nachbarn. Man sieht sich irgendwann bestimmt einmal wieder. Allerdings ist es im Moment ganz gut, auch mal ohne den kleinen, verklebten Ball auszukommen. In eine hoffentlich langweilige und ereignislose Sommerpause verabschiedet sich Ihr Erhard VerWunderlich